Die kassettenbox füllt sich auch in dieser Woche & das nicht mit irgendeinem Hörspiel. Heute hat uns die kassettenbox ein besonderes Hörspiel in die Hände gespielt: Die Weisse Lilie – Tödliche Stille – Kapitel 1. Dabei handelt es sich um ein erst kürzlich erschienenes Hörspiel, momentan noch bestehend aus zwei Kapiteln, allerdings sind insgesamt noch weitere 28 Kapitel vorgesehen. Aber eins nach dem anderen.
Heute geht es um Kapitel 1. Du darfst gespannt sein, wir waren es auch & wir können jetzt schon sagen, dass wir noch gespannter auf Kapitel 2 sind. Die Weisse Lilie – Tödliche Stille – Kapitel 1 besteht aus fünf Handlungssträngen, die zunächst den Anschein erwecken könnten, nichts miteinander zu tun zu haben. Was genau der Zusammenhang ist, erfahren wir wahrscheinlich erst in den nächsten Kapiteln. Dennoch sollten die Lauscher weit offen gehalten werden. Denn die Weisse Lilie ist kein Hörspiel, das man mal eben zwischendurch hört, aber lies selbst.
Krieg im Kongo
Es herrscht Krieg auf dem Schwarzen Kontinent. Menschen und vor allem Unschuldige müssen sterben, nicht für ihre Freiheit, sondern für den Profit der Anderen, so heißt es. Die Gier nach Geld und Macht ist ins Unermessliche gestiegen und der Kampf um den Frieden schon lange verloren. Wir schreiben den 19. Oktober eines Jahres. Zwei Afrikaner fahren in einem Jeep durch die nassen Straßen des Kongo; mit einem geknebelten Gefangenen auf der Rückbank. Er wird in ein Camp gebracht. Es fallen Schüsse, er wird verprügelt und dem Rebellenführer vorgesetzt. Bei dem Gefangenen handelt es sich um Daniel Porter (Martin Sabel).
48 Stunden zuvor
Daniel Porter sitzt im Flugzeug – auf dem Weg in die ostkongolesische Stadt Goma. Geschäfte führen ihn, als Journalist, dorthin, so sagt er zumindest. Angekommen in Goma lässt er sich mit einem Taxi in sein Hotel fahren – soweit der Plan. Das Taxi wird unterwegs angehalten und gerät in eine Schießerei.
Als Porter letztendlich unversehrt in seinem Hotelzimmer ankommt, telefoniert er. Es geht um einen Kontaktmann. Auf dem Nachttisch neben seinem Bett steht eine Vase mit weißen Blumen. Plötzlich klingelt das Telefon. Es ist eine Männerstimme zu hören, die Daniel Porter droht …
Geiselnahme in Boston
Derweil wird Detective Henry Miles (Stephan Benson) von der Massachusetts State Police (MSP) kurz vor Feierabend zu einem Überfall gerufen. Es stellt sich heraus, dass es sich gar nicht um einen Überfall, sondern um eine Geiselnahme handelt … Als wäre das noch nicht genug, wird dem mürrischen Detective auch noch ein neuer Partner zur Seite gestellt: Samuel Haden (Timo Kinzel).
Nach der Geiselnahme kommt bereits kurze Zeit später der nächste Vorfall für die zwei neuen Partner. Eine Frau läuft vor den Dienstwagen und verletzt sich. Sie ist ziemlich durcheinander, doch bevor die beiden Polizisten handeln können, ist sie bereits verschwunden. Ihre Handtasche hat sie allerdings vergessen. Darin finden Miles und Haden zwar keinen Ausweis, aber dafür eine weiße Lilie, die mit Blut bedeckt ist. Außerdem finden sie einen Zettel mit einer Adresse. Sofort machen sich die beiden auf den Weg …
Ajamus Schicksal
Ein junger Afrikaner namens Ajamu sitzt stundenlang im Pub in Boston, bis ein Mann vorbeikommt und ihm einen Zettel zusteckt. Als Ajamu die Nachricht in Ruhe liest, wirkt er aufgebracht und verlässt sofort die Bar. Er geht zu dem verlassenen Haus, das er ein paar Tage zuvor gefunden hat und bemerkt, dass etwas nicht stimmt. Doch dann ist es schon zu spät …
Auf der Suche nach Antworten
Miles und Haden gehen dem Adresshinweis der Frau nach. Sie finden eine Baracke vor. – kein Licht. Niemand gibt einen Mucks von sich und dann hören sie etwas tropfen. Der Anblick, der sich ihnen dann unter die Netzhaut brennt, ist wohl nicht in Worte zu fassen und schon wieder finden sie Blüten einer weißen Lilie vor …
Was hat es mit der weißen Lilie auf sich? Wie hängen die Vorkommnisse im Kongo mit denen in Boston zusammen?
Nach Kapitel 1 gibt es definitiv noch viel Klärungsbedarf!
Kurzfazit
Inhalt:
Zum Inhalt lässt sich noch nicht viel sagen. Die weiße Lilie taucht an den verschiedensten Orten auf. Was hat das zu bedeuten? Es ist auf jeden Fall spannend und man möchte sofort dem nächsten Kapitel lauschen, was wir auch unverzüglich tun werden.
Die Weisse Lilie – Tödliche Stille – Kapitel 1 ist aufregend und durch die verschiedenen Handlungsstränge in keiner Minute langweilig. Der Hörer sitzt gebannt vor seinem Abspielgerät und möchte wissen, wie es weitergeht; nicht zuletzt, weil die Folge mit einem Cliffhanger beendet wird.
Wir haben es mit einem tiefgründigen Hörspiel zu tun, bei dem man beim ersten Lauschen noch nicht alle Einzelheiten mitnimmt. Es ist, wie wir finden, ein klasse Debüt mit sehr viel Potential. Wir freuen uns schon auf die nächsten Kapitel!
Sprecherleistung:
Die Sprecher im ersten Kapitel klingen sehr authentisch. Auch der Erzähler ist positiv aufgefallen, da er eine sehr ausdrucksstarke und saubere Stimme hat. Wir haben ihm gerne zugehört.
Geräusche-Umsetzung:
Geräusche und Klänge spielen in „Die Weisse Lilie“ eine besondere Rolle. Das erste Kapitel der Reihe bietet ein Klangerlebnis vom Feinsten. Nicht umsonst wird empfohlen, Kopfhörer aufzusetzen, damit die Soundeffekte noch viel besser und intensiver zur Geltung kommen. Es gibt schöne Klaviereinlagen und insgesamt regt die Musik zum Nachdenken an. Die Geräusche, wie u. a. der Regen auf den Boden prasselt, sind für den Hörer ein tolles synästhetisches Klangerlebnis. Doch es gibt nicht nur diese idyllischen Geräusche. Der Hörspielhörer muss auch mit vielen Klängen rund um Gewalt und Schüssen umgehen können. So ist beispielsweise die Szene um Ajamus Schicksal nichts für sanfte Gemüter. Insgesamt ist Die Weisse Lilie – Tödliche Stille -Kapitel 1 klangtechnisch eine einzige Wucht. Man kann nicht weghören und wird in die Geschichte hineingezogen – bis ins nächste Kapitel.
Gesamtspiellänge:
44min59
Besetzung:
Erzähler | Mark Bremer |
Daniel Porter | Martin Sabel |
Henry Miles | Stephan Benson |
Samuel Haden | Timo Kinzel |