Am 4. März war es offiziell: Die neueste Folge der Die drei Fragezeichen „und die flüsternden Puppen“ (180) ist erschienen! & das haben wir gleich zum Anlass genommen, um sie dir hier und jetzt genauer vorzustellen – zugegeben mit einer leichten Prise Kritik! Aber lies selbst:
Verwunderung gleich zu Beginn
Justus und Bob flüstern. Es geht um einen Mord. Der Hörspielhörer ist von 0 auf 100. So etwas hat es noch nicht gegeben. Doch die Geschichte löst sich schnell auf, als Peter die Zentrale betritt. Der erste Detektiv und der für Recherchen und Archiv Verantwortliche spielen lediglich ein Computerspiel, ein Spiel, das sie sehr schnell in den Bann gezogen hat. Es ist nicht weiter von Bedeutung, dennoch ist der Hörer sofort ganz Ohr.
Peter findet einen Walkman
Der zweite Detektiv kommt vom Sport, typisch! Er hat ein neues Fitnessstudio getestet und berichtet, dass er dort auf dem Parkplatz einen Walkman gefunden hat. Justus und Bob glucksen. Wer läuft heutzutage schon noch mit einem Walkman durch die Gegend? (Wir hören schon den Aufschrei der Kassettenkinder!) Peter hat diese Tatsache ebenfalls gewundert, aber gerade deswegen ist er auch auf ihn angesprungen. Sein Lieblingssong wird von der Kassette abgespielt, doch das ist nicht alles.
Ein Hilferuf ertönt
Die drei Detektive hören sich die Kassette des Walkman von vorne bis hinten an. Plötzlich wird der Song unterbrochen und es ertönt ein schreiendes Mädchen bzw. eine schreiende Frau, die um Hilfe ruft, weil sie mutmaßlich von einem Mann angegriffen wird. Die drei Fragezeichen sind außer sich. Ist das inszeniert oder wurde tatsächlich vor dem Fitnessstudio eine Frau entführt? Wie wir die drei Detektive kennen, sind sie sofort Feuer und Flamme und nehmen sich dieser Geschichte an …
Mexiko, seltsame Puppen & ein manipuliertes Auto
Es stellt sich heraus, dass der Walkman einem Mädchen namens Bianca gehört, das sich ebenso wie Peter im Fitnessstudio körperlich ertüchtigt. Bianca ist verschwunden. Die drei Detektive machen sich sofort auf die Suche, die sie nach Mexiko führt, in eine verlassene Hütte mit seltsamen Puppen und angsteinflößenden (zumindest für unseren zweiten Detektiv) Tieren. Die flüsternden Puppen geben den drei Fragezeichen ein neues Rätsel auf. Werden Justus, Peter und Bob das Rätsel rund um den Walkman und die Puppen lösen können?
Kurzfazit
Inhalt:
Manch ein Hörspielhörer könnte von der Vielseitigkeit der Folge überrumpelt werden. Es beginnt mit einem Computerspiel, das keinerlei Relevanz für die Folge hat, dennoch den Hörer von Beginn an aufhorchen lässt, und geht über zu einer Entführung, die die drei Detektive nach Mexiko führt. Wie realistisch ist das?
Achtung Spoiler!
Die drei Detektive scheinen leichtsinnig zu handeln, denken nicht genau nach und stürzen sich Hals über Kopf in dieses Abenteuer, das – wie sich zuletzt herausstellt – nur inszeniert ist. Es tauchen Puppen auf, die flüsternd neue Rätsel aufgeben. Skinny Norris kommt ins Spiel. Auf einmal handelt es sich auch noch um eine Drogengeschichte. Der Hörer wird von einer Geschichte zur nächsten gerissen. Mit vereinzelten Lachern wird die Folge wieder aufgepeppt. Insgesamt erweckt sie allerdings einen unrunden Eindruck. Wie oft wurden die drei Detektive „in letzter Zeit“ hereingelegt? – Zu oft, sagt einem ein Gefühl. Justus, Peter und Bob handeln mehr nach Gefühl, als nach Fakten. Auch deshalb wirkt die Folge „und die flüsternden Puppen“ ziemlich abstrus.
Kurzzeitig ist auch die Stimmung innerhalb des Teams gestört. Als Justus mal wieder auf eigene Faust ermittelt, hauen Peter und Bob auf den Tisch und stellen ihn zur Rede. Sie sind der Meinung, dass er nicht immer alle Ergebnisse für sich behalten kann und erst die Erkenntnisse bekannt gibt, sobald der Fall gelöst zu sein scheint. Verständlich, dass Peter und Bob an dieser Stelle den ersten Detektiv ausbremsen.
Insgesamt aber hätte „und die flüsternden Puppen“ so viel mehr sein können. Allein der Titel und vor allem das Titelbild scheinen so vielversprechend, dass die eigentliche Geschichte etwas enttäuschend im Kassettenspieler verweilt. Das liegt mitunter daran, dass das Resultat „Wir wurden hereingelegt“ nicht zufriedenstellend ist für unsere drei Detektive. Andernfalls können gerade solche Fälle auch etwas für sich haben. Der Hörer könnte nur leicht enttäuscht sein, dass nach dem hohen Handlungs- und Spannungsbogen lediglich herauskommt, dass die drei Detektive schlicht und einfach auf einen schnöden Walkman hereingefallen sind …
Sprecherleistung:
Geräusche-Umsetzung:
Die Geräusche in dieser Folge erscheinen wichtig und im Grunde wurden sie ziemlich gut umgesetzt. Die Folge „und die flüsternden Puppen“ bietet für das Ohr eine Mischung aus Grusel, Spannung und Heiterkeit, gefolgt von einer modernen Zwischenszenenmusik. Die eingesetzte Musik zumindest erfüllt definitiv ihren Zweck!
Lieblingszitat(e):
Justus: „Kirschkuchen ist nicht gleich Kirschkuchen!“
Bob: „Sagt mal Freunde, ist da gerade wirklich das passiert, wonach es sich anhört?“
Justus: „Besteht wohl kein Zweifel.”
Peter: Wollt ihr etwa damit sagen, dass das Mädchen oder die junge Frau von den Leuten entführt worden ist?“
Justus: „Wenn es sich bei der Aufnahme nicht um ein Hörspiel handelt …“ (sehr pragmatisch mal wieder unser Justus …!)
Peter schreit plötzlich die ganze Hütte zusammen:
Peter: „DA DA DA drin, der HORROR, der absolute HORROR, WIR MÜSSEN RAUS sofort, sie wird uns all UMBRINGEN – !“
Justus: „Beruhige dich erst mal ZWEITER, – UND – UND …”
Peter: „ … IM WASCHBECKEN, da sitzt eine riesigeee SPINNEEEE!!!!“
Justus: „WIE JETZT? Und deshalb bist du hier am Hyperventilieren???“
Das ist die beste Szene im Hörspiel. Wahrhaftig lustig und dramatisch zugleich. Für Leute mit Arachnophobie ist sie der wahre Albtraum!
Besetzung:
Erzähler | Thomas Fritsch |
Justus Jonas | Oliver Rohrbeck |
Peter Shaw | Jens Wawrczeck |
Bob Andrews | Andreas Fröhlich |
Michael Rompa | Mario Ramos |
Afton | Julia Fölster |
Skinny Norris | Michael Harck |
Inspektor Cotta | Holger Mahlich |
Godween | André Minninger |
Chef | Eric Schäffler |
Ron | Gordon Piedesack |
Ansage | Joachim Langer |
Oma | Renate Pichler |
Felsenstrand hat ebenfalls eine Hörspielrezension geschrieben.
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